Gemütlich nehme ich mir den Tag an. Der Himmel ist blau und einige dicke Schäfchenwolken zieren den Himmel. Schnell wird ein Tee gekocht und das Lager abgeräumt. Tuttifrutti gibt den Boden für die Tagesenergie und schon lege ich los.
Durch einen Schilfkanal geht es zuerst wie in einem Labyrint. Plötzlich öffnet sich der Kanal und vor mir liegt ein weiter blauer See. Schilf säumt das Ufer und Seerosenfelder schwebt immerwieder auf der Seeoberfläche. Unzählige Vögel kreischen, schreien und krächzen. Nebst den Kormoranen und Graureiher gesellen sich Seeschwalben, Seidenreiher, Möven und Gänse dazu. Alls Highlite vier Seeadler, durch mich aufgescheucht oder weit oben ihre Kreise ziehend. Langsam gleite ich über den See. Die Sonne brennt heiss.
Fast am oberen Ende flisst die Obra wieder aus dem See. Schilfkanal mit Weiden umsäumt wechseln mit kleinen Waldabschnitten ab. Einmal im Schilff quitschen und grunzen Wildschweine. Ich gleite einige Meter daran vorbei. Um Mittag mache ich eine Stunde Rast,lege mich hin und probiere aus Gras ein Flechtwerk aus. Es klappt aber nicht. Weiter gehts den Fluss runter.
Um 16:00 klettere ich an einer mir geeigneten Stelle die Böschung hinauf und finde einen lockeren Wald vor. Hier schlage ich mein Camp auf. Wie eine grosse Waldweide sieht es hier aus, schattig und doch sonnendurchflutet. Hier lässt es sich gut verweilen. Ich lese, schlafe und schreibe Tagebuch. Um 18:00 koche ich Quino und lese dazu. Schicksalsgesetze von R. Dahlke.
Kurz vor Sonnenuntergang gehe ich noch zur Obra runter und kann mehrere Biber beobachten. Zum Teil kommen sie bis auf vier Meter heran. Kurz nach der Exkursion steigt der Vollmond auf. Gross und imposant erhebt er sich aus dem Auenwald in der Ferne. Die Nacht bricht herein, ich mache noch ein Feuerchen für einen Tee und geniesse die Ruhe. Nur Hunde bellen in der Ferne, ab und zu fällt ein Schuss.
Die Nacht wird erstaunlich kühl und nicht wirklich angenehm. Der Schlafsack reicht trotz Innletschlafsack nicht aus.
Um 4:00 wache ich wieder einmal auf, mystisch walt Nebel im Mondschein durch die Aue. Silbern und zenhaft die Athmosphäre.