Um 9:30 wache ich erst auf und bin erstaunt über die fortgeschrittene Zeit. Gut habe ich es nicht eilig. Tee wird gekocht, Tuttifrutti gegessen und langsam zusammengeräumt. Erst nach 11:00 Uhr gehts los. Die Sonne scheint schon heiss auf die Achseln.
Ein paar Worte zum Nortik Trekraft-Boot:
Ich fühle mich wohl darin. Das Gepäck wird am Bug auf Deck mit Spannsets befestigt. Da zwischen den Luftkissen die Spritzdecke abfällt, entsteht hier aber unter dem Gepäck durch Spritzwasser eine Pfütze. Die Paddelpfütze. Deshalb habe ich mit zwei Ästen das Gepäck erhöht und zudem mit einer wasserdichten Folie geschützt. Dies klappt nun wirklich. Am Rücken trage ich noch einen Rucksack mit einem Wasserdichten Fässli. Darin ist Pass, Geld und Elektronik. Das Nortik lässt sich sehr gut steuern obwohl es durch fehlenden Kiel sehr schnell driftet. So ist es recht schwierig ruhig zu stehen um ein Foto zu schiessen. Ständig bewegt der Wind oder die Strömung das Boot in der eigenen Achse. Sitzen ist soweit bequem, der Rucksach hinten gibt mir zudem eine gute Nackenstütze.
Ich fahre nicht wirklich weit. Werde aber trotzdem von vier Kanuts überholt. Ihr Gespräch hört man schon von weitem, bevor man sie sieht. Später rasten sie an einer Böschung und ich bitte Sie, ein paar Fotos von mir zu schiessen, was sie auch tun. Nur 300m weiter unten mache auch ich halt und klettere die Böschung hinauf. Mittagspause, Teetime. Ich lese und beobacht ein Eisvogel über längere Zeit. Wie perfekt er die Fische fängt. in der kurzen Zeit gleich fünf Exemplare. Dannach ruht er aber auf dem Ansitz. Mich zieht es weiter und paddle durch lange Schilfgürtel.
Gegen 16:00 Uhr taucht eine riesige Eiche am Flusslauf auf und darunter kann man perekt anlanden. Wie Monumental dieses Baumwesen ist. Auf drei Meter Höhe verzweigt er sich in drei Arme, die so dick sind wie normale Bäume. Ausladend und Schattenspendend steht er da. Ein dicker Ast ist abgebrochen, liegt von der Abbruchstelle bis ins Flusswasser. Es wird mein Ansitz zur Naturbeobachtung.
Unter der Eiche, wie alt mag sie wohl sein? , koche ich auf Baumruggel mein Znacht. Holz hat es genug. Zur Verdauung sitze ich an die Obra runter, auf jenen Abgebrochenen Ast und schaue auf das Wasser, hinter mir die alte Eiche. Plötzlich höre ich es hinter mir mekern. Ein Eichhörnchen denke ich mir, drehe mich aber nicht um. Nochmals wird gemekert und so will er es eben ich drehe mich langsam zum Eichhörnchen um. Da sehe ich aber in das hübsche Gesicht eines Baummarders, der mich mustert. Ohne grosse hast läuft er den gestürzten Baumast runter, zuerst auf mich zu, vier Meter von mir entfernt verschwindet er auf einem Nebenast dann im hohen Gras. Welch ein hübsches Tier. Etwas später beobachte ich einen grossen Biber und später einen Fuchs. Ein Reh bellt und ein anderes Wesen, dass ich nicht sehr hüpft durchs hohe Gras.
Die Zeit verläuft schnell mit lesen und beobachten. Mittlerweile ist die Sonne schlafen gegangen und ich tue es ihr nach. Nachts um 2:15 knnalt etwas dumpf an der Obra. Ein gezetter und gequicke beginnt und hällt 10min an. Zuerst laut, später leiser. Ein Gewehrschuss war es sicher nicht, mehr das Warnklatschen eines Bibers, welches man ab und zu hört. Ich bin hellwach und nahe dran aufzustehen um nachzusehen. Die erneute frische im Schlafsack hindert mich jedoch daran. So schlafe ich dann wieder ein, nicht frierend aber fast.