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Übernachtung
05.08.2017
Von Tal zu Tal, oben durch

Bis auf die Krete muss ich nochmal 200m steigen. Aber bitte nicht in der heissen Sonne. Ich beeile mich deshalb das Lager zusammen zu packen und loszulegen.

Fast oben angekommen verlangsame ich die Gangart. Hier ein Stein dort ein Stein, immer wieder eine Gelegenheit die Landschaft zu betrachten. Wie schön und weit ist das Tal Morobbia.
Am höchsten Punkt der Krete finde ich Schützengräben aus dem 1. Weltkrieg. Vor genau 100 Jahre sassen die Kerle hier oben, schuffteten die Gräben frei. Ein Einsatz der Ernst war, den nur 1km entfernt liegt die Italienischr Grenze. Und die Italiener führten in den Alpen gegen die Österreicher einen erbitterten Gebirgskrieg...
Ich bin dankbar, heute in Frieden hier neben den Gräben liegen zu können. Ich beobachte bis zu 14 Bussarde die hier offensichtlich ein Meeting abhalten. Weiter geht es um 13:00. Das Wasser ist aufgebraucht und Nachschub muss gefunden werden. Dieses finde ich 45min später an einem Gebirgsbach. 2.5 Liter die bis ca 17:00 Uhr reichen. Der Wanderweg ist eine alte Strasse, theoretisch befahrbar. Ein Abrutsch verhindert jedoch an einer Stelle das befahren. Ich nehme an, dass die kleine, aufwendige Bergstrasse auch aus dem 1. Weltkrieg stammt. Ihr entlang lauffe ich, bis ich plötzlich vor einem Tunnel stehe. Der eine Wanderweg geht durch ihn, ich quere jedoch rechts ab und passiere das nächste Tal. Dieser Wanderweg ist ebenfalls breit befestigt. Ich staune ab diesem Aufwand.

Nochmals muss ich Wasser tanken, an einem kleinen Rinnsal auf 1880m Höhe, zugleich der höchst Punkt der Tour. Nun geht es entgültig Berg abwerts. Nicht weit, denn ich will oben ein Nachtlager finden. 150m tiefer mache ich für heute Entgültig halt. Zwei grosse Fichten bieten mir ihre Stämme an. Es wird gekocht, das Lager aufgebaut und den Wetterbericht konsultiert. Morgen soll es Gewitter geben. In der Nacht vielleicht schon. Ich baue deshalb das Tarp stabil auf. Wieder gehe ich kurz nach Sonnenuntergang in den Schlafsack. Der Regen kommt nicht und am Morgen ist noch viel blau zu sehen. Wiedereine ruhige Nacht.
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