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28.02.2018

Jubiläum mit Eigenbau
Schon Tage voraus wurde prognostiziert, dass die Vorgängige und diese Nacht die kältesten vom Winter werden. Das muss getestet werden. zudem ist es die 150igste Übernachtung! Grund also, sich darauf vorzubereiten.

Seit etwas mehr als zwei Jahren besitze ich ein kleinen Zeltofen aus Russland. Benutzt habe ich ihn nur in meinem Oldtimer-Zeltklappanhänger. Nun möchte ich ihn aber im Tarp benutzen, doch dies ist nicht einfach, derweil der Platz in den bisherigen Tarp-Aufstellungen nicht genügt. Das Tarp muss geschlossen werden können, damit die Wärme nicht gleich verpufft.

Die Lösung sah ich duch zwei Abschlüsse seitlich vom als Tunnel aufgespannten Tarp. Diese 'Deckel' musste ich zuerst herstellen.



Per 3D-Zeichnung visualisierte ich zuerst die Konstruktion. Als ersten 'Deckel' musste eine Wolldecke herhalten: fünf kleine Schnitte und fünf kleine Lederblätze und zu verhindern das es ausreisst, waren zusätzlich schnell gemacht. Der zweite Deckel musste aber einen Durchlass für das Ofenrohr beinhalten. Ein hitzebeständiges Keflartuch lag in einem Kasten herum, eine zweite Wolldecke aber zu zerstückeln wollte ich nicht. So nähte ich mit meiner alten Bernina, extra für solche Zwecke gekauft, und mit ca. 4 Std Näherfahrung das Teil zusammen. Naja - nichts für eine Modeschau, aber stolz bin ich trotzdem auf mein Werk... :-)

Zum ersten Mal benutzte ich auch mein altes Feldbett. Somit konnte ich im beheitzten Tarp auf der Bettkante sitzen und gemütlich kochen (Glühwein!).

Der ganze Karsumpel transportierte ich per Velo-Anhänger, zwei Stunden vor Sonnenuntergang, in den Gemeindewald. Der Aufbau dauerte gut eine Stunde, das Thermometer zeigte Unternull an, dazu fegte eine Bise durch die Baumwipfel. Ich hatte zu tun, dass gab Bewegungswärme. Die Laune war grossartig. Zwar klafften grosse Löcher an der Verbindung von Tarp zu den 'Deckel', aber das Holz lag in Massen herum, was solls?

Hinein in die gute Bude, abgesessen und eingefeuert, alles perfekt! Manchmal drückte der Biswind den Rauch durchs Rohr zurück.. da halfen die grossen Löcher für die schnelle Belüftung! Es wurde warm. Auch der Glühwein wurde heiss auf dem Ofen.

Kurz vor dem zubettegehen schloss ich die Löcher mit einer zusätzlichen Konstruktion und schnell wurde es noch wärmer. Die Mundharmonika verscheuchte noch kurz die Wildtiere, ich nehme es zumindest an, und dann wurde es dunkel. Ein tiefer, warmer Schlaf bei -7°C Aussentemperatur.

Am Morgen schneite es leise und auf dem Tarp lag Schnee. Das Wasser in der PET-Flache hatte Eiskristalle. Für ein Feuer hatte ich keine Zeit und so packte ich die Ausrüstung schnell zusammen und zog mit dem Veloanhänger stadtwärts. Diese Übernachtung gehört zu den Highligths der vielen Waldnächte.