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24.11.2018

Letter

Es ruft, es ruft, aber es bremst auch. Erst um 19:30 kann ich los, 40 Tage war ich nicht mehr im Wald, solange wie noch nie.
In die schwarze Nacht hinaus laufe ich, in den Wald.

Ich zünde keine Taschenlampe an. Still schreite ich auf die Höhe, sehe mehr als man eigentlich glaubt. Es ist kühl, ca 5°C aber durch das Rucksacktragen bekomme ich warm. Das Ziel ist bekannt, ein alter Platz in einem kleinen Tälchen. Der Bach darin ist nach wie vor ausgetrocknet.
Ein Feuer ist schnell gemacht und dieses mal grilliere ich Würste, dafür trinke ich den Wein kalt.
Von einer Freundin bekamm ich die Zeitschrift 'Letter' mit dem Wunsch einen speziellen Artikel zu lesen um darüber philosophieren zu können. Dieses grosse Blatt lese ich am Feuer, im Schein der Taschenlampe, sitzend auf einem Grenzstein. Grosse Ruhe in mir. Etwas später lese ich noch weiter im aufgespannten Tentsile. Gemütlichkeit in der äusseren Kälte.

Am Morgen ist das Wasser in der Petflasche bestückt mit Eiskristallen, das Laub mit einer Raureifschicht überdeckt. Geschlafen habe ich ausserordentlich gut und tief. Erst um 8:30 wachte ich auf.
Schnell wird Tee gekocht. Die wärme strömt durch den Körper. Bereits scheint die Sonne durch die Bäume und die Sonnenstrahlen lassen den Raureif verdunsten. Viele kleine Nebelelfen wubeln durch die Waldlichtungen und verzaubern mich. Was will ich mehr?