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07.12.2016

Waldweihnacht ?

Es brauch manchmal Überwindung. Eine dicke Nebeldecke liegt über der Stadt. Erst ein Blick auf eine Webcam zeigt an, das Oben klar ist. Etwas fröhlicher ziehe ich los.

Ganz knapp über der Nebelgrenze steige ich aus dem Bus und erklimme den nächsten Jurahügel. Die Sonne ist schon unter gegangen, aber für die Suche nach einem guten Platz reicht das Licht bequem aus. Ein junges Tannenbäumchen läd mich zum verbleiben ein. Ich schmücke es mit meinen zwei Laternchen.Es wird zu mein diesjährigen Weihnachtsbaum, für knapp 10 Std.

Das Tarp ist schnell aufgebaut, die Lage gemütlich. Ein Jogger rast an mir vorbei, bin mir aber nicht sicher, ob er mich war genomen hat.
Angelehnt an einer Buche koche ich meinen Glühwein unter dem Sternenhimmel. Die Bise blast kalte Luft über den Jurakamm, kalt ist es mir aber nicht, das kleine Feuer brennt.
Auch diesesmal bin ich bereits um 19:30 im Schlafsack. Wie das rauschen eines Wasserfalls tönt der Wind in den Baumkronen. Ich schlafe nicht gleich ein. Mitten in der Nacht, ca 2:30 Uhr wache ich auf. Es ist windstill und absoltut ruhig. Da kommt ein rascheln kommt auf mich zu. Raschel - Pause - Raschel - Pause - Raschel... bis es ganz nahe am Schlafplatz ist. Dann Ruhe. Kein Entfernen, kein Wegrascheln. Betrachtet das Wesen mich? Ich schlafe ein, etwas später höre ich das Rascheln etwas weiter weg wieder. Waldkäuzchen balzen in den Baumkronen. Ich liege diesmal länger wach. Um 5:30 werde ich von der Elektronik geweckt. Es ist wärmer als letzte Woche und es gibt kein Kondenswasser auf dem Tarp. Dafür einen heissen Tee.
Immer wieder lohnt sich der Waldaufenthalt, auch wenn der Start manchmal unmotiviert ist. Schuld daran ist meistens die Psyche.