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25.01.2017

Frost und Schnee

Die kälteste Nacht ist vom Wetterdienst angesagt. Es ist bewölkt und frostig. Ich komme früh beim Arbeitsplatz los und so stapfe ich 300 Höhenmeter bei gutem Licht den Bergwald hoch. Der Wald ist wie im Märchen weiss bepudert.

Auf dem Weg zum verschneiten Zielgebiet, eine grössere Terasse am Berghang, begegne ich einen Fuchs. Er nimmt mich nicht war, und so kann ich ihn einige Minuten beobachten. Wie macht er das mit der Kälte? Aber sein Pelz sieht sehr schön aus.

Ich finde einen dicken Baum an den ich mein Tarp anhefte. So habe ich eine schöne Rückwand. Die Schneehöhe liegt bei 25cm und mit den Füssen scharre ich eine Fläche frei, um die Liegefläche frei zu haben.
Halb unter dem Tarp sitzend koche ich den Glühwein. Wie gut der in der Kälte tut. Auch die Finger werden ständig am kleinen Feuer gewärmt, bis fast kein Holz mehr zu Verfügung steht. Zeit zum in den Schlafsack zu kriechen. Auch die Zehenspitzen bestehen darauf... Gemäss dem Datenlogger betägt die Temperatur -9° C. Spührbarer Rekord für mich.
Im Wald knackt und quitscht es die ganze Nacht durch. Geräusche die ich bis anhin noch nie im Wald gehört habe. Ich kann es nicht zuordnen, denke aber, dass das Holz im Wald arbeitet.

Nicht so schnell, aber doch merklich wird es im Schlafsack wärmer. Die Füsse tauen auf. Ich höre noch ein Hörbuch, döse dabei immer wieder ein, bis ich letztlich aufgebe und die Ohrstöpsel demontiere.
Bereits um 4:00 Uhr werde ich wach. Drücke mich noch im Schlafsack herum bis ich mich um 4:30 beschliesse, aufzustehen. Vollmontur wird angezogen.
Das Anziehen und Abbrechen dauert jeweils eine Stunde. Die Innenseite des Tarps hat Reifen angesetzt, was zu kühlen Finger führt beim Abräumen...
Die Wanderung zurück in die Zivilisation durch den verschneiten Wald ist zauberhaft. Viele Tierspuren queren den Weg, die Bäume sind mit Schnee und Reifen geschmückt. Ich habe wieder warm.